Gesellschaftslehre
"Wir wollten nur frei sein!"
Vier lange Jahre zwischen Angst, Bangen, Ohnmacht und Hoffnung vergehen. Schließlich fordert sie in einem letzten verzweifelten Appell im Berliner Reichstag anlässlich der Gedenkfeier zum 25. Jahrestag der Berliner Mauer vor der gesamten Weltpresse von den Politikern die Freilassung Ihrer Töchter : Keine großen Sprüche! Vier Jahre Trennung sind genug!
Endlich setzt man sich auf höchster politischer Ebene für ihr Schicksal ein. Seelisch und körperlich fast am Ende kommt für Jutta Gallus jedoch erst am 25.8.1988 das erlösende Signal aus Berlin....
Gesellschaftslehre
Die Fächer Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde werden an unserer Schule zum Lernbereich Gesellschaftslehre (GL) zusammengefasst unterrichtet. Aufgabe des Lernbereichs Gesellschaftslehre ist es,
die Gesellschaft und ihre Entwicklung, die in ihr wirkenden Kräfte und Interessen, ihre leitenden Normen und die Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Raum zu betrachten. Die Wirklichkeit zu
verstehen und in ihr verantwortlich zu handeln erfordert es, sich in komplexen Zusammenhängen orientieren zu können.
Im Mittelpunkt des Gesellschaftslehreunterrichts steht zunächst die Vermittlung von Kenntnissen als Voraussetzung für Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit. Sie sind die Grundlage für
Handlungskompetenz bei gegenwärtigen und zukünftigen politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Kritikfähigkeit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung und demokratische Teilhabe bilden
dabei den Orientierungsrahmen.
Diese Aufgabe lässt sich nur fächerübergreifend und fächerverbindend bewältigen. Der Lernbereich Gesellschaftslehre umfasst daher fächerübergreifende Fragestellungen der herkömmlichen Fächer
Geschichte (für das Verstehen gegenwärtiger Verhältnisse wichtige historische Entwicklungen), Sozialkunde (gegenwärtige Strukturen sowie Notwendigkeit und Möglichkeiten der Teilnahme am politischen
Leben) und Erdkunde (Räume und natürliche Ressourcen als Voraussetzung und Wirkungsfeld gesellschaftlichen Handelns.). Darüber hinaus nimmt der GL-Unterricht auch Elemente aus den Bereichen
Wirtschaft, Recht, Soziologie und Ökologie auf.
Die Themenfelder im Lernbereich GL sind Menschenrechte, Demokratie, Arbeit und Umwelt, Europa sowie Arme – Reiche Welt. Sie werden in Unterrichtseinheiten vermittelt, in denen nach Möglichkeit die
unterschiedlichen Fragestellungen im Mittelpunkt stehen. Die Unterrichtseinheiten im Lernbereich Gesellschaftslehre sind so
aufgebaut, dass sowohl ein Grundwissen vermittelt wird als auch erweiternde und vertiefende Fragestellungen möglich sind. Sie werden zunehmend auch Gegenstand vom Projektunterricht. Bei der Reflexion auch eigenen Verhaltens und persönlicher Erfahrungen kommt außerschulischen Lernorten (Gedenkstätten, Betrieben, Gerichte, Behörden,
Parlamente u.a.) eine hohe Bedeutung zu.
Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ist ein zentraler Bestandteil der politischen Bildung. Wichtige Lernorte und Lernwege für Jugendliche sind Filmveranstaltungen, Zeitzeugengespräche
und Gedenkstättenseminare. Für alle drei Veranstaltungsformen gilt, dass sie erstens einer sorgfältigen Vor- und Nachbereitung bedürfen und zweitens nicht als Pflichtveranstaltung organisiert werden
dürfen.
Der Unterricht im Lernbereich Gesellschaftslehre ist untrennbar mit den demokratischen Grundwerten verbunden. Innerhalb dieses Rahmens hat der Gesellschaftslehreunterricht einen zentralen
Stellenwert für die politische und soziale Orientierung der Kinder und Jugendlichen.
Auch die Methoden im Lernbereich GL orientieren sich an den Prinzipien von Mitbestimmung, Selbsttätigkeit und Eigenverantwortlichkeit. So sind u.a. Rollenspiel, Simulationen und Erkundungen
notwendige Bestandteile des Methodenrepertoires.
Seit Bestehen der IGS Busecker Tal wird im Lernbereich Gesellschaftslehre heterogen unterrichtet, d.h. die Klasse bleibt vom 5. bis 10.Schuljahr zusammen und wird nicht in unterschiedliche Kurse
aufgeteilt. In der Regel wird Gesellschaftslehre vom Klassenlehrer erteilt. Da dies oft fachfremd geschieht, gewährleisten regelmäßige Absprachen der Lehrkräfte über Lerninhalte, Methoden der
Vermittlung und Bewertungsgrundlagen neben dem intensiven fachlichen Austausch vergleichbare Lerninhalte für alle Schülerinnen und Schüler.
Christine Horn