Mobbingintervention

 Was ist Mobbing?

Eine Prügelei unter Jugendlichen, verbale Gewalt, schikanöses Handeln – solche Phänomene sind Alltag an Schulen.

  • Zu Mobbing werden sie aber erst dann, wenn eine Gruppe oder die ganze Klasse direkt oder indirekt beteiligt ist und die feindseligen Handlungen über einen längeren Zeitraumhin wiederholt werden, d.h. mehr als einem halben Jahr.
  • Wenn das Opfer sich von der ganzen Klasse verraten fühlt, wenn alle zuschauen oder sich sogar daran beteiligen.
  • Wenn die unterlegene Person keine Hilfe erhält und die Situation nicht allein auflösen kann (vgl. Kasper, Horst, 2000).

Der schwedische Mobbingforscher Dan Olweus definiert 2002 Mobbing so:

„ Ein Schüler oder eine Schülerin ist Gewalt ausgesetzt oder wird gemobbt, wenn er oder sie wiederholt und über einen längeren Zeitraum den negativen Handlungen eines oder mehrerer Schüler oder Schülerinnen ausgesetzt ist.“

 

2. Untersuchungsergebnisse zu Mobbing in Schulen zeigen:

  1. 95% der Schüler berichten von Mobbingfällen.
  2. Nahezu 16% aller Schüler sind davon betroffen.
  3. Mobbing tritt in allen Schulformen auf.
  4. In fast jeder Klasse werden ein oder mehrere Schüler gemobbt.
  5. Besonders häufig tritt Mobbing in der 6. und 7. Klasse auf, gehäuft im Alter zwischen 7 und 15 Jahren. 

(vgl.: Heike Blum, Detlef Beck – No Blame Approach 2009)

 

3. Folgen für die Betroffenen

  • Schüler, die gemobbt werden, verlieren das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten. Ihre schulischen Leistungen lassen nach. Oftmals wird der Schulbesuch verweigert.
  • Isolierung und Einsamkeit zeigen sich als depressive Tendenzen und Passivität.
  • Begleitende Erscheinungen wie Schlafstörungen, Nervosität, Bauch- und Kopfschmerzen, Albträume beeinträchtigen und schädigen ihre Gesundheit.

(vgl. Koordinierungsstelle Gewaltprävention 2012)

Nicht nur die Betroffenen leiden unter der Mobbingsituation, sondern auch diejenigen die das Mobbing mitbekommen und gerne helfen würden, aber Angst haben, die Nächsten zu sein. Mobbing wirkt sich negativ auf das Klassenklima und auf jeden einzelnen der Klassengemeinschaft aus.

 

4. Mobbing-Intervention

Der No Blame Approach (wörtlich „Ohne-Schuld-Ansatz“), den wir in unserer Schule anbieten und durchführen, ist ein praktischer Interventionsansatz in drei Schritten, um Mobbing unter Schülern innerhalb kurzer Zeit zu beenden. Eine Studie dazu hat ergeben, dass in 87% der evaluierten Anwendungsfälle (220 Mobbingfälle) das Mobbing unter Schülern erfolgreich gestoppt werden konnte (vgl.: no-blame approach.de).

 

Ansprechpartner für Schüler, Lehrer und Eltern ist die Sozialarbeiterin A. Römer. Außerschulische Hilfen bei Problemen werden hier aufgezeigt. 

Hier findet man dazu auch Unterrichtsmaterial (Passwortschutz!).

Anette Römer

Buseck, den 04.08.2017