Tanzprojekt Gießen

IGS-press yourself ist eine auf zwei Jahre angelegte Projektkooperation zwischen der Tanzcompagnie Gießen/Stadttheater Gießen und der integrierten Gesamtschule Busecker Tal.
Das Projekt wird vom „Tanzfonds Partner - Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes" gefördert. Während der Projektlaufzeit arbeiten unterschiedliche Künstlern mit jeweils einer Klasse der Partnerschule. Die Künstler kommen direkt aus der Tanzcompagnie Gießen oder gehören zum Umfeld kreativer Theaterarbeit, also Mediengestalter, Bühnenbildner etc.
Insgesamt wird es acht unterschiedliche Projekte zu einem jeweils aktuellen Stück der Tanzcompagnie Gießen geben. Diese werden an wechselnden Orten im gesamten Stadtgebiet aufgeführt. Die Vernetzung von Stadt/Land und der Gesellschaft steht dabei im Vordergrund. Der Schritt aus der Schule heraus ist bewusst gesetzt, um den Schülern eine professionelle Plattform zu bieten und ihr Bewusstsein für gesellschaftliche Funktionen von Tanz und Theater zu sensibilisieren.

Tanzcompagnie erarbeitet Tanzstück mit der Klasse 9c

Seit Februar erarbeiten vier Mitglieder der Tanzcompagnie mit der Klasse 9c einen Teil eines Tanzstückes, welches dem "The Horta Projekt" entlehnt ist. Die Schüler durften zu Beginn den Tänzern der Tanzcompagnie bei den Proben zusehen. Diese sind ausgelagert und werden auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs durchgeführt. Es war für die Schüler und die durchführenden Lehrkräfte interessant zu sehen, wieviel harte Arbeit hinter denen so spielerisch und leicht aussehenden Bewegungen steckt. Zudem waren Schüler und Lehrer auch eingeladen, das Tanzstück im Stadttheater anzuschauen. Leider konnten nur wenige Schüler teilnehmen, aber die Vorstellung hat allen gut gefallen und es war schön zu erkennen, welchen Teil die Klasse in veränderter Form zu „tanzen" lernt.
Mit viel Engagement bringen die vier Mitglieder jeden Dienstag in einer Doppelstunde der Klasse ein Stück mehr des Tanzstücks bei. Beginnend mit Aufwärmübungen wird das bereits Gelernte wiederholt, verbessert und es kommt jeweils noch etwas Neues dazu. Die Zeit verfliegt, die Schüler machen konzentriert mit und es ist ein gutes und harmonisches Miteinander.
Am 23. Juni wird das Erprobte (auch von den anderen Jahrgängen) in der Kongresshalle aufgeführt und alle Eltern sind herzlich eingeladen. Einen großen Dank an die Tanzcompagnie, die der Klasse dies ermöglicht.


Jutta Gramalla, Arne Jordan, Uli Steinbach

Buseck, den 14.05.2014

Projekt 1: IGS-press yourself Hausrat

Die Schüler der Klasse 5e von Florian Laudt setzten sich mit dem Thema „Hausrat“ auseinander. HAUSRAT ist der gleichnamige Titel einer Produktion der Tanzcompagnie Gießen, die am 24.05.2012 im TiL Premiere hatte.

Die Frage war: Was kann man mit Alltagsgegenständen alles anstellen, wie kann man sie in Szene setzen oder anders als gewohnt, z.B. als Percussioninstrument, benutzen? Die Schüler waren zu Gast in den Studios und Ballettsälen der Tanzcompagnie, haben Gespräche mit dem künstlerischen Team, Tarek Assam (Ballettdirektor/Projektleiter), Michele Lorenzini (Bühnenbildner und Ausstatter) und Johanna Milz (Dramaturgin) geführt. Sie sahen sich ein Training der Tanzcompagnie an und probten selbst ihre eigene Choreographie im Ballettsaal der Compagnie.

In Zusammenarbeit mit der Tänzerin Magdalena Stoyanova und der Tanzpädagogin Maike Hild entstand eine Choreographie mit Besen, Eimern, Spülbürsten und Geschirrtüchern. An verschiedensten Orten im Gießener Stadtraum (Kirchplatz, vor dem TiL, im Westbad und im Badezentrum Ringallee) wurde die Choreographie aufgeführt. Die wechselnden Aufführungsorte forderten an die Kinder eine hohe Flexibilität und Bereitschaft, sich auf eine immer neue Umgebung einzulassen und ihre Choreographie an das jeweilige Umfeld anzupassen. Zunehmend wurden die Kinder in der Aufführungspraxis selbstsicherer und entwickeln eigene Forderungen an das Ergebnis.

Medientechnisch wurde das ganze Projekt – von den ersten Proben bis zu den Aufführungen – von dem Fotografen Rolf K. Wegst begleitet.

Projekt 2: IGS-press yourself Dornröschen

Die Klasse 5d von Hilke Meyer erarbeitete, unter der Leitung des künstlerischen Teams der Tanzcompagnie, ein Stück zum Thema Dornröschen.

„Märchen“ ist ein großer Themenkomplex im Lehrplan der Jahrgangsstufe 5 und wird ohnehin im Projektunterricht der Schule bearbeitet. Somit band sich das Projekt „IGS-press yourself“ mit dem Thema Dornröschen sehr gut in den Unterrichtsalltag der Schüler ein und bot zudem eine spannende Möglichkeit, sich dem Thema Märchen anders als gewöhnlich zu nähern.

Die Schüler waren zu Gast in den Studios und Ballettsälen der Tanzcompagnie; sie sprachen mit Tarek Assam (Ballettdirektor/Projektleiter), sahen sich ein Training der Tanzcompagnie an und probten selbst im Ballettsaal der Compagnie. Zudem waren und sind sie bei einer Bühnenprobe zu dem Tanzstück DORNRÖSCHEN im großen Haus des Stadttheaters dabei.

In Zusammenarbeit mit dem Trainingsleiter und Choreographen Anthony Taylor und der Tänzerin Lea Hladka lernten die Kinder das Märchen Dornröschen pantomimisch darzustellen. In der Einführungsphase erzählten die Schüler zunächst das Märchen Dornröschen aus ihrer Erinnerung, bevor sie neben der Grimm’schen Version auch die ältere französische Fassung von Charles Perrault („Die schlafende Schöne“) kennenlernten und über die klassische Ballett-Inszenierung des Märchens sprachen.

In der sich anschließenden praktischen Arbeit lernten die Schüler nach einem tänzerischen Warm-up die Technik der klassischen Ballett-Pantomime kennen. In Gruppen erarbeiteten sie gemeinsam verschiedene Gesten und mimischen Ausdruck für die Darstellung der einzelnen Charaktere (gute Feen, böse Feen, König, Königin, Prinz, Dornröschen, Hofstaat). Aus diesen selbst entwickelten Gesten, die mit den gelernten klassischen Gesten der Tanzpantomime kombiniert werden, entstand eine ganz neue und kindgerechte Pantomime-Version des Märchens.

Der Einsatz ganz unterschiedlicher Musik stellt an die Kinder die besondere Anforderung, dass sie sehr sicher in den Gesten und ihrer Körpersprache sein müssen, um flexibel auf den jeweiligen Charakter der Musik reagieren zu können.

Auch die wechselnden Aufführungsorte mit ihren unterschiedlichen Platzverhältnissen fordert und fördert ein schnelles Umdenken und die Bereitschaft, sich an die jeweiligen Bedingungen anzupassen. So zeigten die Kinder ihr Stück nicht nur vor der DORNRÖSCHEN Vorstellung der Tanzcompagnie im Foyer des Stadttheaters, sondern auch in mehreren Buchläden in Gießen, wo der Auftritt mit Märchenlesungen kombiniert wird.

Hier ist der Link zur offiziellen Homepage des Projektes.

Hier wird berichtet: Tanzprojekt


Tanzcompagnie Gießen, Ulrich Steinbach

Buseck, den 11.09.2014